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Waldrapp
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Tiergarten
Schönbrunn

0 CM

Körpergröße

0 CM

Spannweite

1-1,5 0 KG

Gewicht

bis zu 0 JAHRE

Alter

IUCN Red List: (EN) Stark gefährdet
Der Waldrapp

Der Waldrapp

(Geronticus eremita)

Wie für Ibisvögel typisch, trägt der Waldrapp einen langen, nach unten gebogenen Schnabel. Charakteristisch sind sein schwarzes, grün irisierendes Gefieder und der kahle Kopf von roter Farbe mit einer individuellen schwarzen Zeichnung. Dieser wird umrahmt von langen Schopffedern, die die Vögel bei Erregung abspreizen und die so als Stimmungsanzeiger dienen können. Jungvögel lassen sich an ihrem grau befiederten Kopf und dem fehlenden Schopf gut unterscheiden. Auch einwickelt sich der Glanz ihres Federkleides erst mit Erreichen der Geschlechtsreife. Der rote Schnabel und die kräftigen roten Beine der Ibisse bieten einen klaren Kontrast zu ihrem dunklen Federkleid. Männchen und Weibchen zeigen keine deutlichen Geschlechtsunterschiede, es besteht also kein Geschlechtsdimorphismus.

Nahrung und Lebensraum

Waldrappe jagen mit Hilfe ihres Tastsinnes und stochern zur Nahrungsaufnahme im Boden nach Insektenlarven, Regenwürmern und anderen Wirbellosen. Ihr langer, sichelförmiger Schnabel dient ihnen dabei als vollendetes Werkzeug. So suchen die Vögel tagsüber gerne Freiflächen wie kurzrasige Wiesen und Weiden auf, oder gehen ihrem Nahrungserwerb auf Golf- und anderen Sportplätzen nach. Sie können daher durchaus als Kulturfolger bezeichnet werden. Der kahle Kopf der Waldrappe erinnert an die Erscheinung eines Geiers und ist oft Grund für die irrtümliche Annahme, bei dem Waldrapp handle es sich ebenfalls um einen Aasfresser.

Lebensweise und Fortpflanzung

Der Waldrapp ist ein geselliger Vogel und es wird überliefert, dass historische Kolonien mehrere tausend Vögel umfasst haben. Partner begrüßen sich gerne mit einem ausgedehnten Ritual, bei dem sie ihren Schopf abspreizen und sich voreinander mit dem für Waldrappe typischen, schlürfenden „Chrrupp“ verneigen. Nicht selten löst dieses ritualisierte Verhalten dann in der gesamten Kolonie eine große Anzahl von Nachahmern aus und sorgt so dafür, dass die Vögel weithin hörbar sind.

Waldrappe sind meist nur saisonal monogam: die Partnerschaften, die sich während der Brutzeiten schließen, können von Jahr zu Jahr variieren. Manche Paare bleiben aber auch über viele Jahre zusammen. Während der Brut bilden sie ein festes Team, in dem Nestbau, Brut und Aufzucht von beiden Elternteilen gleichermaßen übernommen werden.

Als Bruthabitat bevorzugen die Vögel steile Felswände mit zahlreichen Nischen. Diese bieten dem Nachwuchs einerseits Schutz vor extremer Witterung, halten aber auch die meisten Prädatoren ab.  Waldrappe legen bis zu vier grünliche Eier, die in Form und Größe einem Hühnerei ähneln. In der Regel legt die Henne alle zwei Tage ein Ei und fängt mit dem Brüten an, sobald das erste Ei liegt. Das hat zur Folge, dass auch die Jungvögel im zeitlichen Abstand von meist je zwei Tagen schlüpfen und so die Rangfolge im Nest durch den Altersunterschied von vorherein festgelegt ist. Rangkämpfe unter Nestlingen sind daher eher selten.

Die Nesthocker werden nach einer Nestlingszeit von 42 bis 50 Tagen flügge. Sie fliegen dann mit den Eltern zur Futtersuche und schließen sich später häufig mit Gleichaltrigen zu Jugendtrupps zusammen. Motiviert durch einen angeborenen Zugtrieb, folgen sie im Herbst erfahrenen Artgenossen ins Wintergebiet und lernen dabei die Flugroute kennen.