
Kooperation mit Weltraumingenieuren
Newsletter 02/08/2018
Das Training mit 31 Waldrappen in Überlingen/Hödingen schreitet gut voran. Die Vögel fliegen inzwischen sehr zuverlässig im Verband mit dem Fluggerät.
Wir verwenden Cookies, um unsere Webseite für Sie möglichst benutzerfreundlich zu gestalten. Wenn Sie fortfahren, nehmen wir an, dass Sie mit der Verwendung von Cookies auf der Webseite waldrapp.eu einverstanden sind. Weitere Informationen finden Sie hier: datenschutz
Das Training mit 31 Waldrappen in Überlingen/Hödingen schreitet gut voran. Die Vögel fliegen inzwischen sehr zuverlässig im Verband mit dem Fluggerät.
Santora ist ein einjähriges Waldrapp-Männchen, das im Jahr 2016 von menschlichen Zieheltern aufgezogen und in der Toskana ausgewildert wurde. In diesem Jahr begann Santora, zwischen dem Wintergebiet in der Toskana und dem Brutgebiet in Salzburg zu migrieren. Ende September befand er sich auf dem Rückweg nach Süden. Am 27. September um 09:00 Uhr morgens flog Santora von seinem Schlafplatz zu einer zwei Kilometer entfernten Wiese, um - wie an den vergangenen Tagen auch - nach Futter zu suchen.
Vorgestern, am 26. August, sind wir am Flughafen von Thiene gelandet. Nach der Überquerung der Alpen ist unser nächstes Ziel die Po-Ebene. Nach dem recht kalten Wetter während der vergangenen Etappen können wir uns hier bei Temperaturen von bis zu 35°C wieder aufwärmen.
Seit dem 23. April werden im Tiergarten Schönbrunn Waldrapp Küken von den beiden Ziehmüttern Corinna Esterer und Anne-Gabriela Schmalstieg aufgezogen. Zoobesucher können die Handaufzucht wieder live miterleben und sich in einem Infozelt über das europäische LIFE+ Wiederansiedlungsprojekt informieren.
Die Herbstmigration unserer wildlebenden Waldrappe ist gestartet und kann gleich mit einem Highlight aufwarten! Das Weibchen „Camillo“ aus der Generation 2015 ist in diesem Jahr erstmals aus dem Wintergebiet in ihr Brutgebiet Burghausen zurückgekehrt. Gebrütet hat sie noch nicht, dazu ist sie noch zu jung. Aber sie ist hat am 22. August den Retourflug nach Süden begonnen, und gleich sechs (!) Jungvögel aus der heurigen Brutsaison sind ihr gefolgt.
Grund zur Hoffnung ist das gewählte Motto unseres LIFE+ Projekts. Unter diesem Motto finden Veranstaltungen an wichtigen Spielorten des Projektes statt. In diesem Jahr war Überlingen am Bodensee Veranstaltungsort, wo in dieser Saison mit dem Aufbau des dritten Brutstandortes begonnen wurde.
Dem Waldrappteam wurde vom österreichischen Wissenschaftsfond (FWF) ein dreijähriges Forschungsprojekt zuerkannt. In diesem Projekt wollen wir die einzigartigen Möglichkeiten der menschengführten Migration mit den Waldrappen nutzen, um mit unseren Forschungspartnern das faszinierende Phänomen des Formationsflugs der Zugvögel tiefgreifend zu erforschen.
Die Herbstmigration der wildlebenden Waldrappe hat begonnen. 36 Vögel haben bereits ihre Brutgebiete verlassen. Die illegale Vogeljagd in Italien während der Herbstmigration stellt eine große Bedrohung für die Waldrappe und andere gefährdete Vogelarten dar. Allein im Jahr 2016 wurden fünf unserer Vögel in Italien abgeschossen. Diese Straftaten haben für das Projekt einen finanziellen Schaden von rund 230.000 Euro verursacht.
Das Flugtraining in unserem Camp Überlingen, Teilort Hödingen, ist bereits weit fortgeschritten. Wir trainieren inzwischen mit zwei Fluggeräten. Die Vögel folgen als homogene Gruppe zuverlässig auf Strecken bis zu 40 Kilometer. Es sind noch rund zwei Wochen bis zum Beginn der menschengeführten Migration. Geplant ist der Start aus aktueller Sicht frühestens am 14. August.
Nach einer langen Winterpause ist es höchste Zeit, die neue Saison 2018 mit einem Newsletter einzuleiten. Dazu bietet sich eine gute Gelegenheit. Am Leibniz Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin wurde auf Basis der Daten unserer wildlebenden Waldrapp-Population über einen Zeitraum von 10 Jahren Matrix-Modellierungen zur weiteren Populationsentwicklung für einen Zeitraum von 15 Jahren gerechnet.
Gestern, am 6. September, sind wir im Wintergebiet angekommen und konnten die 12. Menschengeführte Migration erfolgreich beenden.
Der Waldrapp wird zunehmend als Modelltierart für die Untersuchung des Vogelflugs etabliert. In einer neuen Studie, die in dieser Woche veröffentlicht wurde, präsentieren Völkl und Fritz den bislang umfangreichsten Datensatz zum Formationsflug, gesammelt während einer menschengeführten Migration mit Waldrappen von Salzburg in die südliche Toskana.